Dermatophytose

Auch genannt: Hautpilz, Pilzinfektion

Was ist Dermatophytose?

Die Dermatophytose ist eine Infektion mit Pilzen, die das Keratin von Haut und Haaren bei Hund und Katze befallen. Pilzerkrankungen kommen bei Katze häufiger als beim Hund vor. Etwa 98% der Dermatophytosen bei der Katze werden durch Microsporum canis hervorgerufen. Selten erkranken Katzen nach Kontakt mit Nagern oder, im ländlichen Bereich, nach Kontakt mit Pferden oder Rindern an Infektionen mit Trichophyton-Arten. Beim Hund sind Pilzerkrankungen insgesamt seltener und treten oft als Folge einer Immunschwäche z.B. bei Welpen auf, aber auch nach Ansteckung durch eine infizierte Katze.

Es scheint eine Rassedisposition zu bestehen: bei Yorkshire-Terriern werden vermehrt Infektionen mit Microsporum und bei Jack-Russell-Terriern Infektionen mit Trichophyton beobachtet.

Pilze können durch direkten Kontakt, durch verunreinigte Bürsten, Decken und sogar durch infizierte Haare von Tier zu Tier übertragen werden. Durch befallene Haare und Hautschuppen werden diese Pilzorganismen auch in der Umgebung verteilt. Je mehr Tiere zusammenleben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung.

Ist Dermatophytose ansteckend für Menschen?

Ja, der Pilz kann von infizierten Tieren auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden. Die Übertragung von einer Tierart auf die andere ist auch möglich. Nicht immer ist direkter Kontakt Voraussetzung für die Übertragung, infizierte Haare und verunreinigte Gegenstände können die Infektion weiterverbreiten.

Abb. 1: Dermatophytose bei einer jungen Katze

Abb. 1: Dermatophytose bei einer jungen Katze

Wie sieht die Dermatophytose aus?

Dermatophytose bei Katzen zeigt sich in einem so vielfältigen Bild, dass man fast bei jeder Hauterkrankung an Pilzbefall denken sollte. Die Bandbreite an Symptomen reicht von klinisch unverändertem Haarkleid bis zu massiven Veränderungen mit Haarbruch, Haarverlust, Schuppen, Krusten und Juckreiz (Abb. 1).

Besonders Perserkatzen können manchmal Träger von Pilzinfektionen sein, ohne Veränderungen an Haut und Haarkleid zeigen. Auch ohne selbst klinisch zu erkranken, können sie andere Tiere und auch Menschen anstecken.

Beim Hund ist das Krankheitsbild meist eindeutiger. Sie zeigen „klassischen Veränderungen“ wie scharf abgegrenzte haarlose Stellen, Hautrötung und Schuppenbildung. Aber auch Krustenbildung kann besonders bei Infektionen mit Trichophytenarten auftreten (Abb. 2). Kommt es zu Sekundärinfektionen mit Bakterien können sich entzündliche, knotenartige Veränderungen bilden (Kerion) (Abb.3).

Abb. 2: Trichophyton-Erkrankung beim Hund

Abb. 2: Trichophyton-Erkrankung beim Hund

Wie wird Dermatophytose diagnostiziert?

Am sichersten wird Dermatophytose durch spezielle Pilzkulturen diagnostiziert. Nur durch Pilzkulturen lassen sich die verschiedenen Erreger einer Pilzinfektion unterscheiden, was wiederum Konsequenzen für die Behandlung hat. Manchmal lassen sich aus der Art des Erregers auch Rückschlüsse auf den Infektionsweg ziehen. Probenmaterial für die Kultur ist schnell gesammelt. Bis schließlich Wachstum auf den Nährböden festgestellt wird, können allerdings bis zu 4 Wochen vergehen.

Andere Wege, Dermatophytose zu diagnostizieren, können mikroskopische Untersuchung von Haaren, Untersuchung mit der Wood’schen Lampe und spezielle Färbemethoden bei der histologischen Untersuchung sein.

Abb. 3: Kerion

Abb. 3: Kerion

Wie wird Dermatophytose behandelt?

In manchen Fällen heilen Pilzinfektionen auch ohne Behandlung ab. Dies kann aber mehrere Monate in Anspruch nehmen. Weil Pilzinfektionen auch auf andere Tiere und auf den Menschen übertragbar sind, sollte immer eine Behandlung durchgeführt werden. Die Behandlung einer Dermatophytose besteht einmal aus der Eingabe von Tabletten (orale Behandlung), der äußeren Behandlung von befallenen Hautbezirken (topische Behandlung) und der Umgebungsdesinfektion. Die Behandlung ist meist langwierig und erstreckt sich oft über Wochen und Monate.

Bald nach Behandlungsbeginn normalisiert sich das Erscheinungsbild der Haut, und die Haare beginnen, wieder zu wachsen. Trotzdem darf die Therapie nicht zu früh abgesetzt werden, da ansonsten die Krankheit wieder auftreten kann oder die befallenen Tiere äußerlich gesund erscheinen, aber noch Infektionsträger und Ansteckungsquelle für andere sind. In manchen Fällen haben die oralen Medikamente zur Bekämpfung der Dermatophytose Nebenwirkungen. Deshalb sollte man in regelmäßigen Abständen Blutuntersuchungen durchführen.

Muss die Umgebung behandelt werden?

Ja, denn durch eine konsequente Umgebungsdesinfektion vermindert man das Risiko einer Re-Infektion der Tiere und einer Neuinfektion der im Haushalt lebenden Familienmitglieder. Staubsaugen, Abwaschen der Oberflächen mit speziellen Mitteln und Entfernen verseuchter Gegenstände sind wichtige Maßnahmen. Bitte vermeiden Sie engen körperlichen Kontakt, bis Ihr Tier wieder genesen ist.