Sehr geehrte Frau Dr. Löwenstein,
meine 7 Monate alte Boxerhündin hat an verschiedenen Körperstellen haarlose (teilweise entzündete) Stellen. Die Haut an dieser Stellen verändert sich indem sie dunkelgrau/schwarz wird.
Die Untersuchen von Hautstücken ergab folgende Beurteilung: geringgradige oberfl. Dermatitis, herdförmig granulomatöse Dermatitis, Pilze und Parasiten negativ, kein Anhalt für hormonelle Imbalanz. Kritischer Bericht: Das histologische Bild wäre insgesamt am ehesten mit einer chronisch rezidivierten Erkrankung infolge einer Allergie/Atopie oder Ektoparasitose vereinbar. In einer Lokalisation besteht eine granulomatöse Entzüdung wie man sie typischerweise bei einer Demodikose evtl. auch einer Dermatophytose findet. Diese Erreger sind allerdings hier nicht nachweisbar.
Mein Tierarzt scheint mir etwas ratlos zu sein. Wie würden Sie weiter verfahren?
Antwort von Dr. Christine Löwenstein
Nur selten führt in der Dermatologie eine einzige Untersuchung zur endgültigen Diagnose. Bei Ihrer Hündin wurde eine Hautprobe genommen, eine ganz wertvolle Untersuchungsmethode. Durch diese Hautprobe wird die Anzahl der möglichen Diagnosen auf eine geringe Anzahl eingeschränkt. Die Erkrankungen, die ein ähnliches histologisches Bild haben, wie in Ihrem Fall z.B. die Demodikose, die Dermatophytose und die Pyodermie müssen dann systematisch durch entsprechende weitergehende Untersuchungen ausgeschlossen werden.
Ich würde also die Untersuchung nicht nach dem ersten Schritt für beendet erklären, sondern tatsächlich zu Ende führen, bis wir wissen was Ihrer Boxerhündin fehlt. Dann kann die richtige Behandlung eingeleitet werden.