Akrale Leckdermatitis

Auch genannt: Leckgranulom

Was ist Akrale Leckdermatitis?

Die Akrale Leckdermatitis ist eine Hauterkrankung, die man gelegentlich bei Hunden sieht. Der Name dieser Erkrankung leitet sich von dem Ort ihres Auftretens (akral heißt im unteren Bereich der Gliedmaßen) und der Ursache der Erkrankung (Lecken) ab. Betroffene Hunde lecken nur an dieser einen Stelle und das häufig mehrere Stunden am Tag. Dadurch entstehen haarlose, verdickte Hautbezirke, der sich schwarz verfärben (Abb. 1).

Abb. 1: Akrale Leckdermatitis

Abb. 1: Akrale Leckdermatitis

Wodurch sind Akrale Leckdermatitiden bedingt?

Viele Faktoren können zu der Entwicklung eines Leckgranuloms beitragen. Wenn einmal solch eine Veränderung entstanden ist, bildet sie einen permanenten Reiz zu weiterem Lecken und so erhält sich die Erkrankung von alleine aufrecht. Das Lecken wird zu einer Gewohnheit, auch wenn die auslösenden Faktoren u.U. nicht mehr vorhanden sind.

Mögliche auslösende Faktoren sind:

  • Juckende Hauterkrankungen wie z.B. Allergien
  • Schmerzende Prozesse an Gelenken oder Knochen
  • Langeweile bei sehr energiegeladenen Hunden
  • Stress bei nervösen Hunden
  • Zwanghaftes Lecken im Sinne einer Verhaltenserkrankung

Wie werden Leckgranulome diagnostiziert?

Durch Hautgeschabsel wird man versuchen, eine lokalisierte Demodikose (Erkrankung mit Demodexmilben) auszuschließen. Mit einer zytologischen Untersuchung sollte das Vorhandensein einer Sekundärinfektion mit Bakterien oder Hefepilzen abzuklären. Bei manchen Tieren können Hautbiopsien, Bakterienkulturen oder auch Röntgenaufnahmen indiziert sein. Leider ist es nicht immer möglich, die auslösenden Faktoren im Nachhinein zu rekonstruieren.

Wie werden Leckgranulome behandelt?

Liegt eine Sekundärinfektion vor, muss diese als erstes behandelt werden. Da es sich oft um chronische Erkrankungen mit tiefen entzündlichen Reaktionen handelt, kann dies oft Wochen und Monate dauern. Gleichzeitig sollten die Suche nach den Ursachen eingeleitet werden.

Mögliche Behandlungsoptionen sind:

  • Antibiotika in Tabletten- oder Salbenformen zur Behandlung der Infektion
  • Entzündungshemmende Medikamente als Tabletten, Salben oder Injektionen zur Verminderung des Juckreizes
  • Spezielle Stoffe zur Verhinderung des Leckens
  • Halskrausen oder Verbände
  • Medikamente zur Beeinflussung des Verhaltens
  • Verhaltensmaßnahmen, wie vermehrtes Spazierengehen und Spielen mit dem Tier, Anschaffung eines weiteren Hundes
  • Verhaltenstherapie

Jeder Hund ist einzigartig und bedarf deshalb einer maßgeschneiderten Therapie, jedoch kann die Erkrankung bei den meisten Hunden kontrolliert werden.