Auch genannt: P.f., Pemphigus
Was ist Pemphigus foliaceus?
Pemphigus foliaceus ist die wahrscheinlich häufigste Autoimmunerkrankung bei Hunden und Katzen. Bei dieser Erkrankung verliert das Immunsystem die Fähigkeit, zwischen körpereigenem und körperfremdem Gewebe zu unterscheiden und bildet Antikörper gegen Verbindungsstrukturen in der Haut. Dadurch werden diese Zell-zu-Zell-Verbindungen zerstört, einzelne Epithelzellen runden sich ab und lösen sich aus dem Zellverband. Diese Zellen werden akantholytische Zellen genannt und lassen sich sowohl in der zytologischen als auch in der histologischen Untersuchung nachweisen. Andere Organe als die Haut werden durch diese Erkrankung glücklicherweise nicht betroffen.
Beim Hund sind einige Rassen häufiger betroffen: Chow-Chow, Dackel, Bearded Collie, Akita Inu, Dobermann und Neufundländer. Die Erkrankung tritt bei mittelalten Tieren auf, ca. 50% der Fälle zeigen die ersten Symptome vor dem 5. Lebensjahr.
Was ruft Pemphigus foliaceus hervor?
Da gewisse Hunderassen häufiger betroffen sind, geht man von einer genetischen Veranlagung aus. Wenn andere Faktoren wie UV-Strahlung und Medikamente dazu kommen, kann die Erkrankung zum Ausbruch kommen.
Wie sieht Pemphigus aus?
Hautrötung, Pusteln, Schuppen und Krusten sind die typischen Symptome. Juckreiz kann in ganz unterschiedlichem Maße vorhanden sein: einige Tiere kratzen sich sehr stark, andere zeigen nur milden Juckreiz. Häufig sind Nase, Augenumgebung, Pfoten und Genitalien betroffen, jedoch kann sich die Erkrankung auf den ganzen Körper ausdehnen (Abb. 1-4).
Wie wird Pemphigus foliaceus diagnostiziert?
Die Diagnose beim Pemphigus foliaceus wird durch zytologische Untersuchung und Hautbiopsien gestellt (Abb. 5). Eine Vorbehandlung mit Cortison kann die Diagnosestellung behindern.
Wie wird Pemphigus foliaceus behandelt?
Die Behandlung erfolgt durch Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Prednisolon ist eines der am häufigsten verschriebenen Mittel, da es schnell und zuverlässig wirkt. Zur Behandlung des Pemphigus foliaceus müssen hohe Dosen an Cortison eingesetzt werden, um die Erkrankung zu beherrschen. Dann reduziert man baldmöglichst die Menge der Medikamente, bis man die notwendige Mindestdosis erreicht hat. In einigen Fällen kombiniert man Cortison mit anderen immunsuppressiven Medikamenten, um die Nebenwirkungen des Cortisons zu vermindern.