Ohrenentzündung und Hautallergien: Einschläfern?

Meine Schäferhündin leidet seit Jahren an einer chronischen Ohrentzündung. Dazu kommt, dass sie in den letzten 2 Jahren unter Hautallergien leidet. Jetzt ist es bereits so schlimm, dass weder Penecillin noch Kortison anschlagen. Sie hat bereits fast alle Haare im Brustbereich und an der Flanke verloren. Der Ausschlag nässt und riecht extrem muffig.

Unser Tierarzt meint sie würde unter einer tiefen Pyrodermie leiden und es nicht heilbar sei. Wir müssten sie einschläfern lassen. Können Sie helfen?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und Katze Pyodermie ist das lateinische Wort für Hautentzündung und ist die Beschreibung eines Symptoms, aber nicht eine Diagnose. Pyodermien könen viele Ursachen haben. Auch wenn sie in manchen Fällen nicht heilbar sind, so sind jedoch meist behandelbar.

Ich würde Ihre Schäferhundin nicht so leicht aufgeben. Lassen Sie uns erst gemeinsam klären, was die Ursache für ihre Symptome sind und eine entsprechende Behandlung einleiten. Selbst wenn die Krankheit Ihrer Hündin nicht heilbar sein sollte, werden wir zumindest ihr Leid mindern können.

Katze leckt sich ständig

Meine Katze leckt sich standig am Bauch und an den Hinterläufen, deshalb sieht die Haut sehr rot und entzündet aus und die Haare sind ausgegangen.

Der Tierarzt hat keine Parasiten festgestellt, wußte aber keinen Rat für mich.

Die Katze ist sehr ängstlich und sensibel. Was kann man tun?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeJuckreiz ist das Hauptsymptom für den Befall mit Parasiten, aber auch für allergische Erkrankungen. Allergische Reaktionen auf Bestandteile von Futtermitteln (Futtermittelallergie) oder auf Allergene, die sich in der Luft befinden (Atopie), können die Ursache für das ständige Lecken sein. Eine häufige Ursache ist auch die Flohallergie, die auch noch für Juckreiz verantwortlich sein kann, wenn die Flöhe schon weg sind. In vielen Fällen hilft hier eine umfangreiche Bekämpfung der Flöhe auf dem Tier und in der Umgebung.

Übrigens: Nervöse und ängstliche Tiere reagieren viel schneller mit Juckreiz als andere Tiere.

Noch einige Tipps vor dem Besuch: lassen Sie Ihre Katze nicht nach draußen, sie ist bestimmt nicht da, wenn Sie losfahren wollen. Transportieren Sie sie in einem Transportkorb, nie frei im Auto oder auf dem Arm. Legen Sie den Transportkorb mit einem Handtuch aus, damit sie es schön kuschelig hat. Nehmen Sie ein Ersatzhandtuch mit, falls es mal “in die Hose geht”. Wir gehen mit Katzen besonders ruhig und behutsam um und vermeiden Lärm und Hektik, weil wir wissen, wie Katzen empfinden.

Bullterrier mit Furunkeln

Mein 6 1/2 Jahre alter Bullterrier hat anscheinend Furunkel und zwar überall an den Gelenken, im Ohr, am Schwanz, zwischen den Zehen, auf der Backe. Pusteln am ganzen Körper, großflächig wunde nässende Stellen am Nacken, am Bein usw.

Wir sind seit ca. 2 Jahren bei verschiedenen Ärzten, z.Zt. bei einer biologischen Behandlung (seit 11 Wochen), alles hat keinen Erfolg. Wir sind am Ende. Können Sie uns einen Rat geben?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeMan sollte versuchen, die Ursachen der Hautveränderungen abzuklären. Eine Biopsie z.B. kann Hinweis auf die Ursachen dieser Erkrankung geben. Bull Terrier haben eine Rassedisposition für Follikulitis und Furunkulose, eine tiefe Hautentzündung, auch Pyodermie genannt, die durch viele Faktoren bedingt sein kann, z.B. Demodexmilben, Hautpilzinfektionen, hormonelle Erkrankungen oder auch durch Erkrankungen, die das Abwehrsystem unterdrücken. In vielen Fällen hilft eine langfristige Antibiotikatherapie.

Solange die Ursachen jedoch nicht abgeklärt sind, sind die Aussichten auf eine dauerhafte Heilung nicht sehr gut. Waren Sie schon bei einem Hautspezialisten?

Haarlose Stellen werden dunkel

Sehr geehrte Frau Dr. Löwenstein,

meine 7 Monate alte Boxerhündin hat an verschiedenen Körperstellen haarlose (teilweise entzündete) Stellen. Die Haut an dieser Stellen verändert sich indem sie dunkelgrau/schwarz wird.

Die Untersuchen von Hautstücken ergab folgende Beurteilung: geringgradige oberfl. Dermatitis, herdförmig granulomatöse Dermatitis, Pilze und Parasiten negativ, kein Anhalt für hormonelle Imbalanz. Kritischer Bericht: Das histologische Bild wäre insgesamt am ehesten mit einer chronisch rezidivierten Erkrankung infolge einer Allergie/Atopie oder Ektoparasitose vereinbar. In einer Lokalisation besteht eine granulomatöse Entzüdung wie man sie typischerweise bei einer Demodikose evtl. auch einer Dermatophytose findet. Diese Erreger sind allerdings hier nicht nachweisbar.

Mein Tierarzt scheint mir etwas ratlos zu sein. Wie würden Sie weiter verfahren?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeNur selten führt in der Dermatologie eine einzige Untersuchung zur endgültigen Diagnose. Bei Ihrer Hündin wurde eine Hautprobe genommen, eine ganz wertvolle Untersuchungsmethode. Durch diese Hautprobe wird die Anzahl der möglichen Diagnosen auf eine geringe Anzahl eingeschränkt. Die Erkrankungen, die ein ähnliches histologisches Bild haben, wie in Ihrem Fall z.B. die Demodikose, die Dermatophytose und die Pyodermie müssen dann systematisch durch entsprechende weitergehende Untersuchungen ausgeschlossen werden.

Ich würde also die Untersuchung nicht nach dem ersten Schritt für beendet erklären, sondern tatsächlich zu Ende führen, bis wir wissen was Ihrer Boxerhündin fehlt. Dann kann die richtige Behandlung eingeleitet werden.

Dectomax und Ectodex gegen Demodikose?

Mein 12-jähriger Hund kämpft seit fast einem Jahr gegen Demodikose.

Er wird mit Dectomax und Ectodex behandelt, mit sehr bescheidenem Erfolg. Der sonst immer fitte und “sportliche” Theodor – jajaaa, auch in dem Alter – wurde auf einmal apathisch, lustlos, schläfrig. Die Ohrenspitzen sehen immer schlimmer aus – sehr dicke Kruste, der Befall im Gesicht vergrössert sich, die Pfoten sehen etwas besser aus.

Wie kann ich meinem Hund helfen? Er geht ein, trotz der ärztlichen Behandlung.

Bitte um Hilfe!

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeSo weit wie ich das aus der Ferne beurteilen kann, handelt es sich um eine sog. “adulte generalisierte Demodikose“. Hierbei liegt meistens eine andere Erkrankung des Tieres zugrunde, die das Immunsystem so unterdrückt, dass die normalerweise in ganz geringer Anzahl vorhandenen Demodexmilben sich vermehren und zu einer Hauterkrankung führen. Solange diese Grunderkrankung nicht diagnostiziert und behandelt wird, hat jegliche Behandlung der Demodikose wenig Aussicht auf dauerhaften Erfolg.

Gehen Sie mit Theodor zu einem Spezialisten, also einem Hauttierarzt! Genauso wenig wie Ihr Hausarzt alle Krankheiten diagnostizieren und behandeln kann, kann Ihr Haustierarzt für jede Erkrankung der Richtige sein.

Perserkatze mit Schuppen und kreisrundem Haarausfall

Meine Perserkatze hat Schuppen und auch so kreisrunden Haarausfall, was kann das sein?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzePerserkatzen haben eine besondere Empfänglichkeit für Pilzinfektionen (Dermatophytose), dementsprechend würde ich auch bei Ihrer Katze darauf tippen.

Das Erscheinungsbild kann vielfältig sein: einige Tiere haben kreisrunden Haarausfall, einige Tiere bekommen Schuppen oder Krusten auf der Haut. Manche Tiere haben gar keine Hautsymptome, obwohl sie Träger von Pilzinfektionen sind. Gerade Tiere, die häufig auf Ausstellungen gehen, sind oft davon betroffen. Diese Pilzinfektion ist eine Zoonose und auf Menschen übertragbar.

Pilzinfektionen können durch verschiedene Methoden diagnostiziert werden. Die Diagnose von Pilzerkrankungen ist in manchen Fällen nicht einfach und sollte Personen überlassen werden, die eine spezielle Ausbildung in diesem Bereich haben. Die Behandlung von Pilzerkrankungen umfasst alle Tiere des Haushaltes und der Umgebung, ist in vielen Fällen sehr aufwändig und macht nur bei gesicherter Diagnose Sinn. Nur wenn eine pathogene Pilzart nachgewiesen wurde, sollte eine Behandlung eingeleitet werden.Von “Versuchsbehandlungen” sollten Sie unbedingt absehen!

Kann eine Futtermittelallergie plötzlich auftreten

Mein Hund frisst sein Futter schon seit mehreren Jahren. Wie kann er jetzt eine Futtermittelallergie bekommen?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeFuttermittelallergien werden häufig als Ursache für Juckreiz vermutet. Aus Untersuchungen weiß man, dass ungefähr 10% aller allergischen Tiere Futtermittelallergien haben.

Während Pollenallergien meist innerhalb der ersten 3 Lebensjahre auftreten, können sich Futtermittelallergien in jedem Lebensalter entwickeln, auch wenn Ihr Hund dieses Futter schon lange gefressen hat, ohne allergische Reaktionen auszubilden.