Sehr geehrte Frau Dr. Löwenstein,
meine 3-jährige Schäferhündin erhält gegen eine angebliche Futtermittelallergie das Medikament Predni H 5mg. Dieses Medikament wird bei Menschen eingesetzt, wenn sie unter Rheuma und Astma leiden.
Nun leidet meine Hündin allerdings an Juckreiz. An ihrem Buch verliert sie Fell und die Haut ist gerötet. Sie knabbert sich an Hinter-und Vorderbeinen das Fell ab, und ihre Haut erscheint mir an diesen Stellen warm.
Predni H hat aber als Nebenwirkung Juckreiz und Haarverlust. Ich ängstige mich um das Wohlergehen meiner Hündin und wollte Sie fragen, ob sie, als Tierdermatologin mit diesem Präperat arbeiten, da es bei Hunden eine eventuell andere Wirkung hat, als bei den Menschen. Ansonsten ist ihr Haarkleid glänzend. Ich barfe und gebe täglich eine Brise Bierhefe zu ihrem Futter.
Vorweg vielen Dank für Ihre Mühe und Hilfe.
Antwort von Dr. Christine Löwenstein
Wurde die Futtermittelallergie durch eine fachgerechte Ausschlussdiät festgestellt?
Wenn die Diagnose korrekt ist, sehe ich keinerlei Notwendigkeit, Prednisolon, also ein Kortisonpräparat zu geben. Einerseits haben Kortisonpräparate gerade in Dauertherapie unerwünschte Nebenwirkungen, zum anderen ist die Futtermittelallergie die einzige Allergie, bei denen man die auslösenden Allergene vermeiden kann. Liegt wirklich eine Futtermittelallergie vor, sollte ein Futter gegeben werden, dass keine allergene Komponente enthält und im besten Fall ist das Tier hiermit symptomfrei gestellt. Viel häufiger als die Futtermittelallergie ist die Atopische Dermatitis, die Allergie gegen Umweltallergene, aber auch bei deren Behandlung ist Kortison meine letzte Möglichkeit.
Bei allen Allergien (und nicht nur hier) gilt: nur eine exakte Diagnose ermöglicht eine erfolgreiche Therapie. Um dem Tier belastende Therapieversuche zu ersparen, macht es Sinn, Spezialisten aufzusuchen.