Katze leckt sich ständig

Meine Katze leckt sich standig am Bauch und an den Hinterläufen, deshalb sieht die Haut sehr rot und entzündet aus und die Haare sind ausgegangen.

Der Tierarzt hat keine Parasiten festgestellt, wußte aber keinen Rat für mich.

Die Katze ist sehr ängstlich und sensibel. Was kann man tun?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeJuckreiz ist das Hauptsymptom für den Befall mit Parasiten, aber auch für allergische Erkrankungen. Allergische Reaktionen auf Bestandteile von Futtermitteln (Futtermittelallergie) oder auf Allergene, die sich in der Luft befinden (Atopie), können die Ursache für das ständige Lecken sein. Eine häufige Ursache ist auch die Flohallergie, die auch noch für Juckreiz verantwortlich sein kann, wenn die Flöhe schon weg sind. In vielen Fällen hilft hier eine umfangreiche Bekämpfung der Flöhe auf dem Tier und in der Umgebung.

Übrigens: Nervöse und ängstliche Tiere reagieren viel schneller mit Juckreiz als andere Tiere.

Noch einige Tipps vor dem Besuch: lassen Sie Ihre Katze nicht nach draußen, sie ist bestimmt nicht da, wenn Sie losfahren wollen. Transportieren Sie sie in einem Transportkorb, nie frei im Auto oder auf dem Arm. Legen Sie den Transportkorb mit einem Handtuch aus, damit sie es schön kuschelig hat. Nehmen Sie ein Ersatzhandtuch mit, falls es mal „in die Hose geht“. Wir gehen mit Katzen besonders ruhig und behutsam um und vermeiden Lärm und Hektik, weil wir wissen, wie Katzen empfinden.

Flohbissallergie

Auch genannt: Flohallergie, Flohspeichelallergie

Abb. 2: Katzenfloh

Abb. 2: Katzenfloh

Was ist eine Flohbissallergie?

Die Flohbissallergie ist eine Hauterkrankung, die am häufigsten durch den Katzenfloh Ctenocephalides felis (Abb. 1) oder auch durch den Hundefloh Ctenocephalides canis bei Hunden und Katzen hervorgerufen wird. Typisch für diese Erkrankung ist starker Juckreiz, der beim Hund Kratzen und Beißen und bei der Katze pausenloses Putzen verursacht. Manchmal reicht nur ein geringer Flohbefall über eine kurze Zeit, um relativ starke Reaktionen auszulösen. Aufgrund des relativ milden Klimas finden wir Flohbissallergie fast das ganze Jahr über.

Wie sieht Flohbissallergie aus?

Abb. 2: Flohbissallergie beim Hund

Abb. 2: Flohbissallergie beim Hund

Diese Hauterkrankung stellt sich bei Hunden und Katzen unterschiedlich dar. Hunde zeigen Haarlosigkeit, kleine, rundliche Rötungen und Schuppen im Bereich des Rumpfes und des Schwanzansatzes (Abb. 2). Die Hautveränderungen können bei manchen Tieren zu den Hintergliedmaßen herunterziehen oder sich bis in die Bauchgegend erstrecken. Katzen lecken sich selbst die Haare im Bereich des Rückens weg, wobei ihre Haut meist vollkommen unverändert ist (Abb. 3). Manche Katzen zeigen kleine bräunliche Krusten im Bereich des Rumpfes.

Warum entwickelt sich Flohbissallergie?

Tiere mit dieser Erkrankung reagieren allergisch auf Flohspeichel. Wenn sie von einem Floh gebissen werden, gelangt Flohspeichel in die Blutbahn und bewirkt eine Reaktion, die viel stärker als bei normalen, nichtallergischen Tieren ist. Während gesunde Hunde und Katzen eine geringe Anzahl von Flohbissen ohne bedeutende Symptome tolerieren, kann bei flohallergischen Haustieren schon ein geringer Flohbefall zu massivem Juckreiz führen.

Wie wird sie diagnostiziert?

Abb. 3: Flohbissallergie bei der Katze: Haarbruch in Bereich der hinteren Körperhälfte

Abb. 3: Flohbissallergie bei der Katze: Haarbruch in Bereich der hinteren Körperhälfte

Die Diagnose basiert auf dem typischen klinischen Erscheinungsbild und dem Nachweis von Flöhen oder Flohkot. In manchen Fällen sind nur die charakteristischen Hautveränderungen festzustellen, da sich flohallergische Hunde und Katzen durch Lecken und Beißen die Flöhe von der Haut entfernen. Bei diesen Tieren kann die Flohbissallergie nur durch eine diagnostische Therapie oder einen Allergietest diagnostiziert werden.

Wie wird sie behandelt?

Der wichtigste Teil der Behandlung besteht in der Vermeidung von weiteren Flohbissen. Jedes Tier bekommt ein Mittel für die Haut, welches weitere Flohbisse weitgehend verhindert. Alle Hunde und Katzen eines Haushaltes und Kontakttiere müssen gleichzeitig behandelt werden, auch wenn sie selbst keine Symptome zeigen. Auch ist eine Behandlung der Umgebung unerlässlich.

Hochwirksame Medikamente verhindern das Überleben von Flöhen und ihrer Entwicklungsstadien in der Umgebung und damit einen Neubefall der Haustiere. Nicht jedes Flohpräparat ist für allergische Tiere gleichermaßen geeignet. Wir beraten sie gerne, welche Produkte für Ihr Tier am besten sind. Der Juckreiz aufgrund einer Flohbissallergie kann auch dann noch anhalten, wenn die Flöhe schon nicht mehr vorhanden sind. In diesen Fällen ist der Einsatz von juckreizstillenden Medikamenten angezeigt.

Die beste Vorbeuge für eine Flohallergiedermatitis ist eine ganzjährige Flohbekämpfung aller Tiere des Haushaltes. Da die Flohbissallergie oft gemeinsam mit anderen Allergien auftritt, ist die vorbeugende Flohbekämpfung oft ein Teil der individuellen Allergiebehandlung.