Entzündete Krallentaschen, kleine Bläschen und Juckreiz

Meine Main Coon Katze hat Juckreiz, von Zeit zu Zeit enzünden sich die Krallentaschen. Jetzt hat sie am Bauch und an den Ohren kleine Bläschen, die sie sich aufbeißt oder aufkratzt. Abgeklärt sind Parasiten und Pilze. Bakterien waren vorhanden, aber entzündungsbedingt. Allergie gegen Plastik wurde angesprochen.

Gibt es rassebedingte Hautkrankheiten? Was kann das noch sein? Wie ist die Therapie? Was kann ich tun?

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeAls Ursachen für die Symptome Ihrer Katze kommen unter anderem allergische Erkrankungen wie Futtermittelallergie oder Kontaktallergie, Autoimmunerkrankungen, Arzneimittelunverträglichkeiten und Erkrankungen des eosinophilen Granulom-Komplexes in Betracht. Da hilft nur eine genaue Diagnose, denn bei so vielen Möglichkeiten ist Raten nicht ratsam.

Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, würde ich als nächstes eine Hautbiopsie empfehlen. Wenn sie auch nicht in jedem Fall gleich zu einer Diagnose führt, so hilft sie jedoch zumindestens die Richtung für weitere Untersuchungen aufzuzeigen.

Hier finden Sie eine Liste mit Rassedispositionen.

Kontaktallergie

Auch genannt: Kontaktdermatitis, Kontakt-Hypersensitivität, Kontaktekzem

Was ist Kontaktallergie?

Die Kontaktallergie ist eine seltene, juckende Hauterkrankung, die vor allem haarlose Hautbereiche betrifft. Es handelt sich um eine immunologische Reaktion, bei dem das Kontaktallergen in die Haut eindringt und eine allergische Kettenreaktion auslöst.

Abb. 1: Kontaktallergie an Lefzen

Abb. 1: Kontaktallergie an Lefzen

Wie sieht eine Kontaktallergie aus?

Ähnlich wie bei anderen allergischen Reaktionen sieht man Hautrötung, kleine Hauterhebungen, flächige Schwellung der Haut, Krusten oder kleine Geschwüre. Man findet diese Veränderungen dort, wo die Haut in Kontakt mit dem Allergen gekommen ist: Lefzen (Abb.1), Hoden oder Pfoten.

Wie wird sie diagnostiziert?

Die Diagnose wird durch die klinischen Symptome des Tieres und einen entsprechenden Vorbericht gestellt. In manchen Fällen gibt auch eine Hautbiopsie den endgültigen Hinweis zur Diagnose. Letztlich wird die Verbesserung der Symptome durch Allergenvermeidung und das Wiederauftreten der Beschwerden nach erneutem Kontakt die Diagnose sichern.

Wie wird sie behandelt?

Optimalerweise wird man das auslösende Allergen vermeiden. Wenn dies nicht möglich ist, kommen entzündungshemmende und juckreizstillende Medikamente zum Einsatz.