Anzeichen für Krebs?

Mein etwa 1,5 Jahre alter Kater (EKH) hat unter seinem Maul, also in der Kinnregion, eine etwa 10 Cent große hellbraun bis mittelbraune Verfärbung der Haut, die scheinbar weder juckt noch nässt. Sie sieht ein wenig wie Schmutz auf der Haut aus, lässt sich aber nicht wegwischen.

Kann das Krebs sein? Oder ist eine andere Krankheit denkbar? Danke im Voraus.

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeOhne Ihren Kater untersucht zu haben, kann ich natürlich nur Vermutungen äußern. Krebserkrankungen in diesem Alter sind selten. Unter anderem könnte eine sogenannte Akne solche Veränderungen hervorrufen.

Es muss nicht gleich so etwas Gravierendes wie Krebs sein! Aber das lässt sich nur durch eine eingehende dermatologische Untersuchung entscheiden.

Akne

Was ist Akne?

Akne ist eine Erkrankung, die bei Hund und Katze recht häufig zu finden ist.

Akne bei Katzen

Was sind die Ursachen von Katzenakne?

Abb. 1: Akne bei der Katze

Abb. 1: Akne bei der Katze

Die Ursachen der Katzenakne sind unbekannt. Es werden verschiedene Faktoren diskutiert, die eine Rolle spielen: vermehrte Talgproduktion, veränderte Talgzusammensetzung, Stress, Immunsuppression und Virusinfektionen. Bei Katzen kann Akne in jedem Alter auftreten.

Wie sieht Katzenakne aus?

Zu Beginn der Erkrankung sieht man am Kinn kleine schwarze Pünktchen (Komedonen, Mitesser) (Abb. 1). Diese kleinen Krüstchen verkleben mit den Haaren und lassen sich oft nur zusammen mit den Haaren entfernen. Im Anfangsstadium der Krankheit beeinträchtigt Akne das Wohlbefinden der Katzen nicht. Im späteren Verlauf kommt bei einigen Tieren jedoch eine Entzündung mit Bakterien und Hefepilzen hinzu. Dadurch bilden sich knotige Verdickungen, die tief bis in die Unterhaut reichen können: die Haut wird rot und schwillt an. Zu diesem Zeitpunkt zeigen Katzen mit Kinnakne Juckreiz oder auch Schmerzen bei Berührung. Manche Katzen haben dauerhafte Probleme, bei anderen Tieren kommt und geht die Erkrankung, ohne dass man Ursachen dafür erkennen kann.

Wie wird Katzenakne diagnostiziert?

Die klinische Verdachtsdiagnose wird nach Ausschluss ähnlicher Erkrankungen durch die histologische Untersuchung von Hautbiopsien bestätigt.

Wie wird Katzenakne behandelt?

Solange sich die Erkrankung im Frühstadium befindet und nur Mitesser (Komedonen) vorhanden sind, wird man die veränderten Bereiche mit talglösenden, reinigenden Medikamenten lokal behandeln. Kommt es zu Sekundärinfektionen werden diese mit entsprechenden Medikamenten in Tabletten- oder Salbenform behandelt. Auch scheinen ungesättigte Fettsäuren eine positive Wirkung zu haben.

Akne bei Hunden

Abb. 2: Akne beim Hund

Abb. 2: Akne beim Hund

Bei Hunden bezeichnet man mit Kinnakne ein chronisch-entzündliches Geschehen, wobei besonders junge Tiere kurzhaariger Rassen wie z. B. Boxer, Bulldoggen oder Deutsche Doggen betroffen sind. Trauma durch Verletzung führt zu bakteriellen Infektionen der Haarbälge und in schweren Fällen zu Furunkelbildung (Abb. 2). Manche Hunde brauchen Antibiotika in Tablettenform, manche Tiere reagieren gut auf die tägliche Behandlung mit speziellen medizinischen Shampoos oder Salben. Manchmal ist der Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten angezeigt, um starke Reaktionen, wie z.B. Narbenbildung zu verhindern.