Allergietest durch Blutuntersuchung?

Hallo,

meine Bernersennenhündin Bonnie litt vor 2 Jahren an immer wiederkehrenden hot spots, die nach einer Expotgabe begannen. Auch ein Allergietest (Blutuntersuchung) wurde durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass sie auf Weizen und Futtermilben allergisch reagiert. Nach diversen Futterumstellungen bekommt sie uniq basic, in dem Weizen enthalten ist (lt. Hersteller: Da Weizen immer wieder als Allergieauslöser genannt wird, eine kurze Info: Wir haben aus dem Bereich des Brotweizens keine Abfallprodukte im Futter, sondern nur das volle Korn, kein Weizenmehl. Durch unsere Erfahrung haben auch Hunde mit Weizenallergie keine Probleme mit Uniq). Ausserdem bekommt sie in Abständen noch Viacutankapseln.

Nach 1 Jahr Beschwerdefreiheit leidet sie jetzt wieder an einem „hot spot“ nachdem sie sich an einem Stacheldrahtzaun geringfügig verletzt hat. Meine Tierärztin rät !dringend! zu einer Futterumstellung, aber ich denke es kommt durch die Verletzung. Das Futter bekommt ihr äussert gut, glänzendes Fell, agiles Verhalten. Ich bin sehr verunsichert, da schon so viele Sorten ausprobiert wurden. Für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Antwort von Dr. Christine Löwenstein

Christine Löwenstein mit Hund und KatzeIch halte Blutuntersuchungen nicht für verläßlich, wenn es um die Diagnose von Futtermittelallergien geht. Die konsequente Durchführung einer Ausschlussdiät hat meiner Ansicht nach eine erheblich größere Aussagekraft. Dabei muss die Zusammensetzung der Diät auf jeden Hund speziell ausgerichtet werden und ist davon abhängig, was der Hund vorher gefressen hat. Nach 6 bis 8 Wochen muss ein sogenannter Provokationstest durchgeführt werden: Erst wenn dann wieder Symptome auslösbar sind, kann man von dem Vorliegen einer Futtermittelallergie ausgehen.

Wenn Bonnie 2 Jahre lang nach der Futterumstellung beschwerdefrei war und jetzt plötzlich wieder einen hot spot zeigt, obwohl Sie nichts anderes verfüttert haben, halte ich es für unwahrscheinlich, dass eine Futtermittelallergie vorliegt. Eine zufällige Verletzung führt auch nicht unbedingt zu einem hot spot.

Ich habe Zweifel, dass hier die richtige Diagnose gestellt wurde. Das spricht nicht unbedingt gegen Ihre Tierärztin, doch genau wie bei Menschen sind Fachärzte/ärztinnen bei entsprechenden Erkrankungen die bessere Wahl. Kommen Sie doch mit Bonnie in meine Praxis oder zu einem/r meiner spezialisierten Kolleg/innen!

 

Untersuchungsmethoden

Katze und Hund

Es gibt eine Vielzahl von Hautkrankheiten bei Hund und Katze. Viele von ihnen sehen sehr ähnlich aus und unterscheiden sich nur in sehr kleinen Details. Spezialisten für Dermatologie sind dahingehend geschult, diese feinen Abweichungen zu erkennen und zu interpretieren. Um die Ursache der Hauterkrankungen abzuklären, setzen wir spezielle Untersuchungsmethoden ein. Ein Klick und Sie erfahren die Vorgehensweise und den Zweck der jeweiligen Untersuchung.

Krankengeschichte

Ein sorgfältig erhobener Vorbericht kann mehr als 50% der Diagnose ausmachen. Vorbericht und Hautuntersuchung bilden zusammen die Grundlage für die weitere planmäßige Aufarbeitung des Falles.

Gerade wenn sich die Erkrankung schon über längere Zeit hinzieht, muss die Krankengeschichte möglichst genau rekonstruiert werden. Beim ersten Besuch plane ich deshalb 60 Minuten für die genaue Erhebung des Vorberichtes, eine eingehende Untersuchung des Tieres, eine zytologische Untersuchung und die Besprechung der weiteren Behandlung und Diagnose ein.

Die im folgenden aufgeführten Punkte werden vor der Untersuchung des Tieres angesprochen. Häufig ist es schwer, sich aus dem Stegreif heraus an all diese Informationen zu erinnern. Deshalb können Sie sich einen Vorberichtsbogen (PDF) zur Krankengeschichte auf Ihren Computer herunterladen und ausdrucken, um sich so ein wenig vorzubereiten.

Sind vorher schon Untersuchungen durchgeführt worden, fordern Sie bitte die Untersuchungsergebnisse bei Ihrem Haustierarzt an. Sie vermeiden Sie überflüssige Doppeluntersuchungen.

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