Auch genannt: Hefepilzinfektion, Pilzinfektion
Abb. 1: Hautrötung und fettige Hautoberfläche bei Malassezia-Dermatitis
Was sind Malassezia-Hefepilze?
Malassezia-Hefepilze werden als Bestandteil der normalen Hautflora betrachtet. Bei einer gesunden Haut besteht ein Gleichgewicht zwischen Hefen und Abwehrmechanismen der Haut. In geringer Anzahl findet man sie in Hautbereichen mit erhöhter Feuchtigkeit und Wärme, wie z.B. in den äußeren Gehörgängen, im Zwischenzehenbereich oder an der Schwanzunterseite, ohne dass es zu Hautveränderungen kommt.
Was ist Malassezia-Dermatitis?
Die Malassezia-Dermatitis ist eine Erkrankung, bei der sich Hefepilze auf der Hautoberfläche stark vermehren und zu einer Hautinfektion führen. Dies geschieht meistens dann, wenn die Abwehrmechanismen der Haut durch eine andere Erkrankung geschwächt sind. Dies können Erkrankungen wie Atopische Dermititis, Futtermittelallergie, Hormonstörungen wie z.B. Hypothyreose oder auch angeborene Krankheiten wie die primäre Seborrhöe sein.
Einige Rassen zeigen aufgrund ihrer speziellen Haut eine besondere Empfindlichkeit für Malassezia-Hefepilze (Rassedispositionen). Auch können Hunde eine Allergie gegen Malassezien mit starkem Juckreiz entwickeln.
Abb. 2: Hefepilzbefall an Pfoten
Wie sieht eine Hefepilzinfektion aus?
Hautrötung, Schuppen, fettige Hautoberfläche und ölig-ranziger Geruch sind typisch (Abb. 1). Besonders die Ohren, Halsunterseite, Pfoten (Abb. 2) und Achseln sind häufig betroffen. Manche Hunde zeigen nur gerötete Zwischenzehenbereiche und andere sind nur schuppig und haben Juckreiz ohne Rötung und Geruch auszubilden.
Wie wird Malassezia-Dermatitis diagnostiziert?
Eine Malassezia-Dermatitis kann man nicht allein durch das klinische Bild diagnostizieren. Die Diagnose basiert auf der klinischen Untersuchung und dem mikroskopischen Nachweis der Hefepilze im Ohrsekret oder im Abstrichmaterial von der Haut (Abb. 3).
Wie wird Malassezia-Dermatitis behandelt?
Abb. 3: Malassezia-Hefen im zytologischen Präparat
Malassezia-Dermatitis wird mit Antipilzmittel behandelt. Diese können entweder in Tablettenform oder als Shampoo gegeben werden. Bei Ohrinfektionen verwenden wir Ohrentropfen mit entsprechenden Wirkstoffen.
Bei der Verwendung eines Shampoos ist es besonders wichtig, dieses mindestens 10 Minuten auf der Haut zu belassen, damit es seine volle Wirksamkeit entwickeln kann. Da sich eine Malassezia-Dermatitis nur entwickelt, wenn eine andere Hauterkrankung hierfür den Weg gebahnt hat, empfehlen wir, entsprechende Tests durchzuführen, um die Ursachen anzuklären. Wenn möglich, sollte die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden, denn nur so kann ein Wiederauftreten verhindert werden.