Epitheliotropes Lymphom

Auch genannt: Mycosis fungoides

Was ein epitheliotropes Lymphom ?

Das epitheliotrope Lymphom (EL) ist eine tumoröse Vermehrung von Lymphozyten (weißen Blutkörperchen) in der Haut und tritt überwiegend bei älteren Tieren auf. Airedale Terrier, Pudel und Cocker Spaniel scheinen eine besondere Veranlagung für diese Erkrankung zu haben. Die mittlere Lebenserwartung nach Diagnose beträgt ca. 7 Monate.

Abb. 1: Hautrötung und Schuppen

Abb. 1: Hautrötung und Schuppen

Wie sieht ein epitheliotropes Lymphom aus?

Das klinische Bild von EL kann sehr vielfältig sein. Unspezifische Zeichen wie Haarverlust, Hautrötung und Bildung von Schuppen und Krusten (Abb.1) bleiben wegen des dichten Fells oft lange Zeit unbemerkt. Auch verläuft die Erkrankung manchmal in Wellen mit zeitweiser Rückbildung der Veränderungen und darauf folgender schubartiger Verstärkung der Symptome. Es können sich geschwürige Veränderungen im Bereich der Schleimhäute von Mund, Augen und Nase (Abb.2) sowie Pigmentverlust am Nasenspiegel (Abb. 3) entwickeln. Manche Tiere zeigen einen starken, andere überhaupt keinen Juckreiz.

Abb. 2: Schleimhautgeschwüre

Abb. 2: Schleimhautgeschwüre

Wie wird ein epitheliotropes Lymphom diagnostiziert?

Die oben beschriebenen Veränderungen sind recht unspezifisch und können auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten. Besteht der Verdacht auf EL sollten Hautproben entnommen und zur histologischen Untersuchung eingesandt werden.

Wie wird ein epitheliotropes Lymphom behandelt?

Für das epitheliotrope Lymphom gibt es zurzeit keine Heilung. Durch entsprechende Medikamente besteht die Möglichkeit, die Symptome und die Lebensqualität zu verbessern. Eine Verlängerung der Lebensspanne kann man damit nicht erreichen.

Abb. 3: Pigmentverlust an Nase und Lefzen

Abb. 3: Pigmentverlust an Nase und Lefzen

Hypothyreose

Auch genannt: Schilddrüsenunterfunktion, Hypothyreoidismus

Abb. 1: Hypothyreose schütteres Haarkleid

Abb. 1: Hypothyreose schütteres Haarkleid

Was ist Hypothyreose?

Die Schilddrüsenunterfunktion ist eine der häufigsten Hormonerkrankungen beim Hund. Hervorgerufen wird sie durch einen langsam fortschreitenden Funktionsverlust der Schilddrüse. Die Schilddrüse ist der Ort für die Herstellung und Bevorratung von Schilddrüsenhormonen. Diese Hormone sind unverzichtbar für viele normale Funktionen des Körpers. Schilddrüsenhormone erhöhen den Grundumsatz und die Aktivität des Organismus. Wir wissen nicht, was für die Störung der Schilddrüse verantwortlich ist, viele Dermatologen gehen von einer autoimmun bedingten Zerstörung von Schilddrüsengewebe aus.

Welche Symptome sind Hinweise für Schilddrüsenerkrankungen?

Da Schilddrüsenhormone bei so vielen Körperfunktionen wichtig sind, können hypothyreote Hunde ein oder mehrere Symptome zeigen. Viele Hunde werden einfach ruhiger, mögen nicht mehr so lange spazieren gehen oder spielen. In manchen Fällen schlafen sie während eines großen Teils des Tages. Dies wird oft als normaler Alterungsprozess interpretiert und nicht als Symptom einer Erkrankung wahrgenommen. Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion bevorzugen warme Plätze. Einige Hunde zeigen Gewichtszunahme, ohne mehr zu essen. Hunde mit Hypothyreose haben oft Hautprobleme. Diese können sich als wiederkehrende bakterielle Infektionen, trockene Haut, sprödes, glanzloses Fell, Haarbruch, Haarausfall und Schwarzverfärbung der Haut äußern (Abb. 1-3).

Abb. 2: Hypothyreose schütteres Haarkleid

Abb. 2: Hypothyreose schütteres Haarkleid

Wie wird Hypothyreose diagnostiziert?

Die Diagnose der Hypothyreose basiert auf den klinischen Anzeichen und den Ergebnissen von speziellen Blutuntersuchungen. Das Schilddrüsenhormon unterliegt starken tageszeitlichen Schwankungen und wird durch viele Medikamente und auch durch andere Krankheiten beeinflusst. Erniedrigte Werte sind nicht automatisch gleichbedeutend mit einer Schilddrüsenunterfunktion und sollten durch weitere Werte ergänzt werden, bevor eine überflüssige Behandlung mit Hormonen eingeleitet wird.

Wie wird sie behandelt?

Die Hypothyreose wird durch die tägliche Gabe von Tabletten mit Schilddrüsenhormonen behandelt. Die Menge der verabreichten Hormone orientiert sich am Körpergewicht des Hundes, ist jedoch bei jedem Hund ganz unterschiedlich. Deshalb kontrollieren wir den Blutspiegel nach ungefähr 4 bis 6 Wochen. Nur so kann man sicher sein, dass genug Medikament gegeben und das Medikament nicht überdosiert wird. Die Probenentnahme sollte ca. 4-6 Stunden nach Tablettengabe erfolgen.

Abb. 3: Hypothyreose Schwarzverfärbung der Haut

Abb. 3: Hypothyreose Schwarzverfärbung der Haut

Zeichen von Überdosierung sind Hecheln, Ruhelosigkeit und vermehrter Urinabsatz. Die Hypothyreose ist nicht heilbar und Schilddrüsenmedikamente müssen lebenslang gegeben werden. Unter Therapie verbessert sich das Allgemeinbefinden, verschwinden die Hautveränderungen und wachsen die Haare nach. Ist dies nicht der Fall, sollte die Diagnose überdacht werden.

Hunde mit Hypothyreose haben eine normale Lebenserwartung und können bei guter Lebensqualität noch lange leben, solange der Blutgehalt an Schilddrüsenhormone gut eingestellt ist.

Kontaktallergie

Auch genannt: Kontaktdermatitis, Kontakt-Hypersensitivität, Kontaktekzem

Was ist Kontaktallergie?

Die Kontaktallergie ist eine seltene, juckende Hauterkrankung, die vor allem haarlose Hautbereiche betrifft. Es handelt sich um eine immunologische Reaktion, bei dem das Kontaktallergen in die Haut eindringt und eine allergische Kettenreaktion auslöst.

Abb. 1: Kontaktallergie an Lefzen

Abb. 1: Kontaktallergie an Lefzen

Wie sieht eine Kontaktallergie aus?

Ähnlich wie bei anderen allergischen Reaktionen sieht man Hautrötung, kleine Hauterhebungen, flächige Schwellung der Haut, Krusten oder kleine Geschwüre. Man findet diese Veränderungen dort, wo die Haut in Kontakt mit dem Allergen gekommen ist: Lefzen (Abb.1), Hoden oder Pfoten.

Wie wird sie diagnostiziert?

Die Diagnose wird durch die klinischen Symptome des Tieres und einen entsprechenden Vorbericht gestellt. In manchen Fällen gibt auch eine Hautbiopsie den endgültigen Hinweis zur Diagnose. Letztlich wird die Verbesserung der Symptome durch Allergenvermeidung und das Wiederauftreten der Beschwerden nach erneutem Kontakt die Diagnose sichern.

Wie wird sie behandelt?

Optimalerweise wird man das auslösende Allergen vermeiden. Wenn dies nicht möglich ist, kommen entzündungshemmende und juckreizstillende Medikamente zum Einsatz.

Sarkoptesräude

Auch genannt: Räude, Scabies, Sarkoptes

Abb. 1: Sarkoptesmilbe

Abb. 1: Sarkoptesmilbe

Was ist Sarkoptesräude?

Sarkoptesräude ist eine Infektion mit Sarkoptesmilben. Diese Milben graben sich in Tunneln durch die oberflächlichen Hautschichten und deponieren dort Eier und Kot. Sarkoptesräude zählt zu den Hauterkrankungen, die meistens mit starkem Juckreiz verbunden sind. Sie leben besonders gern an den Ohrrändern und an den Knochenvorsprüngen von Ellbogen und Sprunggelenken, können sich aber auf die gesamte Körperöberfläche ausbreiten.

Wo kommen Sarkoptesmilben Milben her?

Sarkoptesmilben sind hochansteckend und meist werden durch direkten Kontakt von Hund zu Hund übertragen. 7 bis 14 Tage nach Ansteckung kommt es zur stetigen Verstärkung von Juckreiz und zur Ausbildung von Hautsymptomen. Die ersten Anzeichen sind insektenstichähnliche, kleine Erhebungen in der Haut, später kommen Hautrötung, Schuppen, Krusten und Haarlosigkeit hinzu. Erkrankte Tiere zeigen regelrechte Kratzattacken, die schon durch leichte Berührung ausgelöst werden können. Wärme verstärkt den Juckreiz, so dass Hunde mit Sarkoptesräude sich besonders nachts kratzen und häufig nicht zur Ruhe kommen.

Abb. 2: Typische Veränderungen: Schuppen, Krusten, Haarverlust

Abb. 2: Typische Veränderungen: Schuppen, Krusten, Haarverlust

Können Sarkoptesmilben auch Menschen befallen?

Ja, der Mensch ist zwar nur Nebenwirt und die Milben sterben bald ab, aber sie können einen sehr unangenehmen und stark juckenden Hautausschlag verursachen. Wenn Sie entsprechende Symptome an sich bemerken, suchen Sie bitte Ihren Hautarzt auf.

Wie wird Sarkoptesräude diagnostiziert?

Man kann versuchen, mit einem Hautgeschabsel diese Milben nachzuweisen. Da sie oft nur in geringer Anzahl vorhanden sind, ist es in manchen Fällen jedoch schwierig, sie zu finden. Sind die Symptome für Sarkoptesräude typisch und kann man die Milben im Hautgeschabsel nicht nachweisen, so sollte eine Blutuntersuchung zum Nachweis von Sarkoptes-Antikörpern eingeleitet werden. Auch eine diagnostische Therapie, eine Behandlung mit einem sicher wirksamen Medikament, kann zur Diagnosesicherung eingesetzt werden.

Wie wird Sarkoptesräude behandelt?

Abb. 3: Hund mit Sarkoptesräude

Abb. 3: Hund mit Sarkoptesräude

Die Heilungsaussichten für Sarkoptesräude sind sehr gut. Eine Vielzahl von Medikamenten inform von Spülungen, Sprays, Injektionen und Spot-on-Präparate wirken zuverlässig. Die meisten Medikamente müssen mehrfach angewandt werden, um sowohl die erwachsenen Milben als auch alle Entwicklungsstadien abzutöten. In manchen Fällen sollte man auch eine Umgebungsdesinfektion mit entsprechenden Mitteln durchführen. Einige Hunde haben einen so starken Juckreiz, dass sie sich selbst Schaden zufügen. Diese Tiere brauchen kurzfristig juckreizstillende Medikamente. Manche Tiere zeigen zu Beginn der Behandlung sogar noch eine Verstärkung des Juckreizes, diese lässt jedoch erfahrungsgemäß innerhalb von spätestens 2 Wochen nach. Wegen der starken Ansteckungsgefahr ist es ganz wichtig, alle Tiere des Haushaltes und Kontakttiere zu behandeln.

Hot Spot

Auch genannt: Pyotraumatische Dermatitis, akut-nässende Dermatitis

Abb. 1: hot spot

Abb. 1: hot spot

Was ist ein hot spot?

Der hot spot (englisch für: heißer Fleck) ist eine Hauterkrankung, die sehr stark juckt und sehr schnell, oft über Nacht entsteht. Die Tiere lecken, beißen und kratzen ohne Unterlass, dadurch verschlimmert sich die Erkrankung, wie auch der damit verbundene Juckreiz. Meist tritt ein hot spot als Komplikation einer Flohbissallergie auf, kann aber auch im Verlauf anderer allergischer Erkrankungen, wie Atopie oder Futtermittelallergie entstehen. Hauptsächlich sind Hunde mit langem, dichtem Fell betroffen, feucht-warmes Klima begünstigt das Entstehen von hot spots. Bei einem hot spot findet man im zytologischen Präparat massenweise Bakterien, diese befinden sich jedoch nur auf der Hautoberfläche, eine echte bakterielle Infektion liegt nicht vor.

Wie sieht ein hot spot aus?

Oft sieht man auf den ersten Blick nur miteinander verklebte, nasse Haare. Darunter ist die Haut gerötet und mit eitrig-schmierigen Belägen bedeckt. Durch den starken Juckreiz lecken die betroffenen Hunde die Haare weg und die Erkrankung breitet sich sehr schnell aus (Abb. 1 und 2). Häufig findet man sie im Gesicht, am Hals oder im Bereich der hinteren Körperhälfte. Leicht wird die pyotraumatische Dermatitis mit einer anderen, tiefer gehenden Erkrankung der Haut verwechselt, der pyotraumatischen Follikulitis. Behandlung und Ursachen sind völlig unterschiedlich.

Abb. 2: hot spot

Abb. 2: hot spot

Wie wird ein hot spot diagnostiziert?

Hot spots haben ein typisches Erscheinungsbild, jucken stark und entstehen innerhalb kürzester Zeit. Im zytologischen Präparat sieht man massenweise Entzündungszellen und Bakterien.

Wie wird ein hot spot behandelt?

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Wundtoilette: wegscheren der Haare und säubern der Wundoberfläche. Die veränderten Hautbereiche sollten täglich mit einem speziellen antibakteriellen Shampoo behandelt werden. Manche Tiere brauchen kurzfristig eine Halskrause, um zu verhindern, dass sie sich noch mehr Schaden durch Lecken zufügen. Auch juckreizstillende Medikamente kommen in manchen Fällen zum Einsatz.

Man sollte nicht nur den hot spot symptomatisch behandeln, sondern gleichzeitig nach den auslösenden Ursachen forschen, um ein Wiederauftreten dieser Hauterkrankung zu vermeiden.

Saisonale Flankenalopezie

Abb. 1: landkartenähnlicher Haarausfall bei saisonaler Flankenalopezie

Abb. 1: landkartenähnlicher Haarausfall bei saisonaler Flankenalopezie

Was ist saisonale Flankenalopezie?

Hunde mit saisonaler Flankenalopezie zeigen haarlose Stellen (Alopezie) im Bereich der Flanken. Diese Alopezie ist jedoch nicht permanent, sondern tritt zumindest zu Beginn der Erkrankung nur zu gewissen Jahreszeiten auf. So verlieren betroffene Hunde die Haare im Flankenbereich im Winter oder Frühling und im darauf folgenden Sommer wachsen alle Haare wieder nach.

Die saisonale Flankenalopezie tritt besonders bei kurz- oder drahthaarigen Rassen auf, Boxer und Airedale Terrier sind besonders häufig betroffen.

Die Bereiche mit Haarverlust sind zumeist scharf begrenzt, landkartenähnlich, im Bereich der Flanken und auf beiden Körperseiten symmetrisch ausgebildet. Vielfach verfärbt sich die Haut schwarz. Nachwachsende Haare haben manchmal eine etwas andere Farbe.

Manche Hunde zeigen jedes Jahr wieder dieses zyklische Ausfallen und Wiederwachsen der Haare, bei anderen Tieren ist es ein einmaliges Geschehen. Bei manchen Hunden wachsen die Haare nicht mehr vollständig nach und die haarlosen Stellen breiten sich über die Jahre immer mehr aus.

Die Ursachen dieser Erkrankung sind unbekannt, wegen des saisonalen Auftretens der Erkrankung vermutet man einen Zusammenhang mit der Tageslichtlänge.

Wie wird die saisonale Flankenalopezie diagnostiziert?

Die klinischen Symptome und die Ergebnisse einer Hautbiopsie sind typisch für diese Erkrankung. In manchen Fällen sollte man hormonelle Erkrankungen, wie z.B. die Hypothyreose oder die Cushing-Erkrankung durch entsprechende Untersuchungen ausschließen.

Wie wird die saisonale Flankenalopezie behandelt?

Da die Haare in den meisten Fällen von allein nachwachsen, ist eine Behandlung nicht in jedem Fall notwendig. Bei manchen Hunden wird Melatonin eingesetzt, ein Hormon, das jahreszeitlich unterschiedlich produziert wird.

Hautkrankheiten von A-Z

Hier finden Sie ein Glossar, das Hautkrankheiten von A-Z beinhaltet.


Cushing-Syndrom

Auch genannt: Hyperadrenokortizismus, Hyperkortisolismus

Abb. 1: Cushing-Syndrom: Haarlosigkeit

Abb. 1: Cushing-Syndrom: Haarlosigkeit

Was ist Cushing-Syndrom?

Der Hyperadrenokortizismus ist eine hormonelle Erkrankung, die mit einem erhöhten Cortisolspiegel im Blut einhergeht. Cortisol ist ein körpereigenes Hormon mit vielen wichtigen Funktionen und wird in zwei kleinen Organen, den Nebennieren produziert. Die Funktion der Nebennieren wird durch einen Teil des Gehirns, die Hypophyse, kontrolliert und gesteuert. Wenn zu wenig Cortisol im Blut vorhanden ist, schüttet die Hypophyse Stoffe aus, die die Nebennieren zur vermehrten Cortisol-Produktion veranlassen. Ist zu viel Cortisol im Blut, bekommen die Nebennieren die Anweisung, die Produktion von körpereigenem Cortisol zu vermindern, bzw. ganz einzustellen.

Der Gehalt an Cortisol im Blut schwankt im Laufe des Tages. Diese Schwankungen halten sich jedoch in engen Grenzen, da sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig für den Körper schädlich ist.

Was sind die Ursachen des Cushing-Syndroms?

Das Cushing-Syndrom kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise entstehen. Einmal kann in der Hypophyse zuviel Auslösesubstanz für die Cortisol-Bildung produziert werden, dann wird auch in der Nebenniere ein Überschuss an Cortisol gebildet. Diese Fehlreaktion der Hypophyse wird meistens durch einen Tumor hervorgerufen. Diese Tumoren sind in ca. 80% der Fälle gutartig.

Eine andere Ursache des Cushing-Syndroms ist ein Nebennierentumor. Die dritte Möglichkeit besteht in der Gabe von cortisonhaltigen Medikamenten. Diese Medikamente werden häufig zur Kontrolle von Juckreiz, Schmerzen und anderen Symptomen eingesetzt. Hohe Dosen über eine lange Zeit können ein iatrogenes (durch Medikamentengabe bedingtes) Cushing-Syndrom hervorrufen.

Wie sehen die Symptome eines Cushing-Syndromes aus?

Die häufigsten Anzeichen sind vermehrtes Trinken, vermehrter Urinabsatz und Appetit. Manche Hunde zeigen eine starke Gewichtszunahme bei gleichzeitigem Verlust der Bemuskelung. Viele Hunde hecheln mehr als normal. Die Symptome eines Cushing-Syndroms können sich langsam entwickeln und so wie ein normaler Alterungsprozess erscheinen. Die Hautsymptome, die mit dem Cushing-Syndrom verbunden sind zeigen sich als Haarlosigkeit, Schwarzverfärbung der Haut und wiederkehrende Hautinfektionen. Manche Tiere haben eine anormal dünne Haut, durch die man die Gefäße hindurch sehen kann.

Wie wird das Cushing-Syndrom diagnostiziert?

Abb. 2: Cushing-Syndrom: Haarlosigkeit

Abb. 2: Cushing-Syndrom: Haarlosigkeit

Besteht aufgrund der allgemein klinischen Symptome und der Hautveränderungen der Verdacht eines Cushing-Syndroms, versucht man, durch Routine-Blutuntersuchungen weitere Hinweise zu sammeln. Erhärtet sich dieser Verdacht durch die Blutergebnisse, werden spezielle Hormontests durchgeführt. Hierzu sind in den meisten Fällen mehrere Blutuntersuchungen notwendig. Auch die Ultraschalluntersuchung der Nebennieren kann aufschlussreich sein. Welche dieser speziellen Tests durchgeführt werden, muss für jedes Tier individuell abgestimmt werden.

Wie wird das Cushing-Syndrom behandelt?

Die Therapie des Cushing-Sydroms zielt darauf ab, die übermäßige körpereigene Cortisolproduktion zu verringern. Dies kann man operativ angehen, die Operationen sind jedoch oft schwierig und gerade bei älteren Tieren mit hohen Risiken behaftet. Ein neueres Medikament greift in die Cortisolsynthese ein, verringert die Menge des gebildeten Cortisols und zeichnet sich durch deutlich weniger Nebenwirkungen als herkömmliche Medikamente aus. Die Menge des verabreichten Medikaments wird durch regelmäßige Blutuntersuchungen überwacht und angepasst.

Rührt der Hyperkortisolismus von verabreichten cortisonhaltigen Medikamenten her, so versucht man, die Medikamente langsam abzusetzen. Dies muss mit Vorsicht geschehen, damit die Nebennieren des Hundes wieder langsam ihre Cortisolproduktion aufnehmen können und kein Mangel an Cortisol entsteht.

Abb. 3: Cushing-Syndrom: durchscheinende Haut

Abb. 3: Cushing-Syndrom: durchscheinende Haut

Was können wir von der Behandlung des Cushing-Syndroms erwarten?

Die meisten Hunde mit einem Cushing-Syndrom reagieren positiv auf die Behandlung. Die Flüssigkeitsaufnahme vermindert sich, der Appetit normalisiert sich, die Tiere nehmen ab. Nach einigen Wochen wachsen die Haare wieder nach, die Haut verliert ihre Schwarzverfärbung und die bakteriellen Sekundärinfektionen verschwinden. Die Therapie verbessert die Lebensqualität und die äußere Erscheinung des Tieres, muss jedoch lebenslang durchgeführt und kontrolliert werden.